Kleine Saarländer. Kinderfotos aus 100 Jahren
Fast jeder hat sie zuhause, Alben mit eingeklebten oder eingesteckten Bildern oder den berühmten Schuhkarton, vollgestopft mit Fotos: Erinnerungen an die Kindheit, an Ferien oder besondere Festtage, Porträts von nahen oder entfernten Verwandten, manchmal auch Bilder aus dem Alltag und von der Arbeit. Sie dienen der Selbstvergewisserung, geben Auskunft über die Herkunft und sind Zeugen der persönlichen und familiären Biografie. Darüber hinaus bewahren Fotos auch Ereignisse von regionaler und überregionaler Bedeutung und stützen so das kollektive Gedächtnis.
Selbst wenn sie anonym geworden sind, weil ihre Verbindung zu Menschen, Orten und Ereignissen abgerissen ist, geben sie dank ihrer doppelten Eigenschaft von Dokumentation und Inszenierung immer noch Auskunft über das vergangene Leben von Menschen, über Moden und Lebensumstände.
Dies traf auch auf die in der Ausstellung gezeigten Kinderfotos zu. Wie sich Kindheit jedoch darstellt, ist immer auch abhängig von der Vorstellung Erwachsener, was denn nun Kindheit sei. Diese Vorstellungen haben sich immer wieder verändert. Die Fotos spiegeln das wider. Vom inszenierten Visitkartenfoto über den mehr oder weniger zufälligen Schnappschuss bis hin zur eigens für eine Reportage angefertigte Fotoserie reichte das Spektrum der ausgestellten Fotos.
Die Aufnahmen stammeen aus dem Fundus des Historischen Museums Saar und von einigen privaten Leihgebern. Wir danken ihnen herzlich für ihre freundliche Unterstützung.