Forschungs- und Erinnerungsprojekt „UNIKULT proudly presents: saarländische Popgeschichte(n)“
10.01.2025 – 02.02.2025
Garelly-Haus, Saarbrücken
In den rund 15 Jahren seines Bestehens (1976-1990) hat UNIKULT mindestens südwestdeutsche Konzertgeschichte geschrieben: von Depeche Mode bis R.E.M., von Kraan bis Rio Reiser, von Spliff bis Jango Edwards, von Grobschnitt bis Ideal, von Shakatak bis Latin Quarter, von Konstantin Wecker bis Georg Danzer oder von Ultravox bis zu den Stranglers, die Bandbreite der an der Saar-Uni präsentierten Bands war enorm und das Gespür der bunten Ehrenamtstruppe von UNIKULT für spätere Supergroups war groß. Im Audimax der Universität des Saarlandes ging auch die damalige Jazz Elite ein und aus. Ob Carla Bley oder Pat Metheny mit ihren Bands, das United Jazz + Rock Ensemble oder Mr. Soul Makossa Manu Dibango – viele Größen waren da. Aber auch über diese Konzerte hinaus hat UNIKULT als wichtiger, Uni-Identität stiftender Veranstalter gewirkt, etwa mit Lesungen, Kabarett-Abenden, Bällen oder legendären Studenten-Partys.
„Nach einer ersten Begegnung mit UNIKULT-Macher Stefan Emrich war dem PopRat schnell klar, dass das Kapitel UNIKULT voller Überraschungen, großer Namen, schöner Geschichten und verrückter Anekdoten steckt und insgesamt genommen ein wesentliches und vor allem auch internationales Kapitel saarländischer Popgeschichte darstellt. Daraufhin hat der PopRat Saarland die Macherinnen und Macher von UNIKULT kontaktiert und zusammengebracht und mit den UNIKULT-Leuten von damals ein Erinnerungs-Projekt zur Erforschung der Geschichte und dem Nacherzählen der vielen Geschichten rund um die legendären UNIKULT-Aktivitäten aufgelegt, das jetzt in einem Buch und einer unkonventionellen Begleit-Ausstellung präsentiert wird. Die UNIKULT-Geschichte ist eine Erfolgsgeschichte. Und deshalb gehört sie ins Bewusstsein der Saarländerinnen und Saarländer, in der Hoffnung, dass Bewusstsein Selbstbewusstsein schafft“, sagten Initiator, PopRat-Gründer und -Beiratsmitglied sowie Ausstellungskurator Peter Meyer und PopRat-Vorsitzender Gregor Theado.
„Es war großartig, dass wir in so kurzer Zeit die meisten der mittlerweile weltweit verstreuten UNIKULTler ausfindig machen konnten. Ihre vielen Erinnerungen und Beiträge sowie der nach wie vor vorhandene UNIKULT-Spirit ermöglichten eine authentische Dokumentation dieser einzigartigen UNIKULT-Zeit. Als wir nach umfangreichen Recherchen begannen, die UNIKULT-Story niederzuschreiben, hätten wir nie gedacht, dass das Ergebnis so gigantisch und faszinierend ausfallen würde. Beim Lesen kehrt man in eine Welt zurück, in der eine kleine Studierendengruppe Großes leistete. Popkult made by UNIKULT eben“, erläuterten die Masterminds Marlene-Schweigerer-Kartmann, Stefan Emrich und Uwe Kartmann.
Das Forschungs- und Erinnerungsprojekt von PopRat Saarland e.V., UNIKULT und Union Stiftung in Kooperation mit dem Historischen Museum Saar, dem Förderverein für das Historische Museum Saar, dem Saarländischen Landesarchiv, der Universität des Saarlandes (UdS), dem Saarländischen Museumsverband, den Angewandten Popstudien der UdS, der Popscene, dem Garelly-Haus/USUS e.V. und dem Conte Verlag arbeitet in einer Buch-Publikation die legendäre, 15-jährige Geschichte von UNIKULT auf, in dem die UNIKULT-Macher Arbeit, Weg und Wirkung dieser einmaligen Bewegung nachzeichnen.
Das Buch erscheint in der Publikationsreihe des Historischen Museums Saar im saarländischen Conte-Verlag. Die dazugehörige, unkonventionelle und zum Geist von UNIKULT passsende Begleit-Ausstellung im Subkultur-Tempel Garelly-Haus in Saarbrücken macht diese Geschichte hauptsächlich anhand von Original-Konzertplakaten von großen Pop-, Rock- und Jazz-Bands sowie bekannten Liedermachern wiedererlebbar. Publikation und Ausstellung arbeiten damit ein sehr wichtiges Stück sowohl saarländischer und Saarbrücker Popgeschichte als auch Geschichte der Universität des Saarlandes auf.