Heilkräuter im Schlossgarten

 

Interaktive Karte mit Zitaten von Hieronymus Bock

Im Schlossgarten erinnert ein Kräuterbeet an den berühmten Arzt und Botaniker Hieronymus Bock (1498-1554), der als einer der Gründerväter der Botanik gilt.



Er lebte um 1550 als Leibarzt des Grafen Philipp II. von Nassau-Saarbrücken auf der hiesigen Burg und legte hier auch einen Kräutergarten an. Auf zahlreichen Wanderungen und Reisen hatte sich Bock neben dem Studium der einschlägigen Literatur selbst Wissen über die einheimischen (Heil-)Pflanzen angeeignet.

 

1539 erschien in Straßburg sein berühmtes „Kreüter Buch“, das durch humoristische und bisweilen auch derbe Kommentierungen in Volkssprache große Popularität erlangte. Ein Exemplar davon finden Sie auch in unserer Dauerausstellung.



Nicht nur in dem erwähnten Kräuterbeet, sondern auch an vielen anderen Stellen im Schlossgarten sind von Hieronymus Bock beschriebene Heilkräuter und Gewürze zu finden. Wenn Sie die Nummern im sich Gartenplan anklicken, sehen Sie welche Kräuter in den jeweiligen Beeten zu finden sind. Den einzelnen Kräutern ist ein entsprechendes Zitat von Hieronymus Bock zugeordnet.

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Beet 1

Fenchel
„treibt aus schlangengifft”,
„gut gegen trübe augen
Küchenschelle
„item den kalten weibern eingeben”
Distel
„die esel essen solche distel für andere kreüter”
Taubnessel, weiß
„heilen den biß der unsinnigen hunde”
Taubnessel, rot
„reitzen zu den ehelichen wercken”
Beinwell
„heilt alle zerknitschte glider”
Johanniskraut
„vertreibet das beschwerlich hufftwee”
Frauenmantel
„benimpt den schmertz mit ausleschung der hitz”
Liebstöckel
„ist eine edele Wurtz zu der speis”

Beet 2

Malve
„vertreibt die schuppen auff dem haupt”
Schafgarbe
„treibt aus das gerunnen blut und die Spulwürm”
Geißbart
„die weiber sammeln im Glenzen die junge blet-ter in ire koch kreütter”
Wermuth
„verstopfte beüch weicht und eröffnet er”
Hopfen
„bekompt wol denen so mit not harnen”
Mönchspfeffer
„schwarze runde körnlin dem pfeffer gleich le-schen und dilgen auß des fleisches brunst und begierde”
Efeu
„der saft von ephew angestrichen macht ein schwarz har”
Goldrute
„das wasser heilet alle serigkeit des munds und halß darmit geweschen und gargarisiert.”
Schöllkraut
„heilet die pestilenz blater”
Ginster
„die faulen zechbrüder munder zu machen”

Beet 3

Essigrose
„pulver zu dem heimlichen fluß ... Gonorrhoea“
Holunder
„dreibt aus die wassersucht mit gewalt”
Hundsrose, Hagebutte
„drucket nider alle cholerischen dempff”

Beet 4a

Beinwell
„heilt alle zerknitschte glider”
Lungenkraut
„heilet die verseerte lunge und leber”
Lavendel
„stilt das magen wee”

Beet 4b

Salbei
„vertreibt die milven, heilt den grindt”
Bohnenkraut
„von dieser wurz empfacht der cappes guten geruch und lieblichen Geschmack”
Borretsch
„gibt ein heilsam mundwasser”
Thymian
„heilt die roten wartzen”

Beet 4c

Rosmarin
„eröffnet die lufft ros an den lungen”
Lavendel
„stilt das magen wee”
Zitronenmelisse
„vertreibt onmut der Melancolei”

Beet 4d

Große Klette
„bekumt wol den verzuckten gliedern”
Beinwell
„heilt alle zerknitschte glider”
Meerrettich
„der saft von Meerrettich eingenommen etliche tag heilet die versehrte lungen”
Großer Wiesenknopf
„diß kraut soll eigentlich die blutrur stillen, auch andrer bauchfluss, desgleichen
der weiber krankheit”