Liebe Mitglieder des Fördervereins für das Historische Museum Saar,
ich wünsche Ihnen allen einen schönen 2. Advent voller Liebe, Gemütlichkeit und Besinnlichkeit!
Außerdem möchte ich Sie auf das neue Forschungs- und Erinnerungsprojekt des PopRates Saarland e.V. hinweisen. Der PopRat rollt mit dem Projekt „UNIKULT proudly presents: saarländische Popgeschichte(n)“ die Geschichte von "UNIKULT", an die sich der ein oder andere sicherlich noch erinnern wird, neu aus.
In den rund 15 Jahren seines Bestehens (1976-1990) hat UNIKULT mindestens südwestdeutsche Konzertgeschichte geschrieben: von Depeche Mode bis R.E.M., von Kraan bis Rio Reiser, von Spliff bis Jango Edwards, von Grobschnitt bis Ideal, von Shakatak bis Latin Quarter, von Konstantin Wecker bis Georg Danzer oder von Ultravox bis zu den Stranglers, die Bandbreite der an der Saar-Uni präsentierten Bands war enorm und das Gespür der bunten Ehrenamtstruppe von UNIKULT für spätere Supergroups war groß. Im Audimax der Universität des Saarlandes ging auch die damalige Jazz Elite ein und aus. Ob Carla Bley oder Pat Metheny mit ihren Bands, das United Jazz + Rock Ensemble oder Mr. Soul Makossa Manu Dibango – viele Größen waren da. Aber auch über diese Konzerte hinaus hat UNIKULT als wichtiger, Uni-Identität stiftender Veranstalter gewirkt, etwa mit Lesungen, Kabarett-Abenden, Bällen oder legendären Studenten-Partys.
„Nach einer ersten Begegnung mit UNIKULT-Macher Stefan Emrich war dem PopRat schnell klar, dass das Kapitel UNIKULT voller Überraschungen, großer Namen, schöner Geschichten und verrückter Anekdoten steckt und insgesamt genommen ein wesentliches und vor allem auch internationales Kapitel saarländischer Popgeschichte darstellt. Daraufhin hat der PopRat Saarland die Macherinnen und Macher von UNIKULT kontaktiert und zusammengebracht und mit den UNIKULTLeuten von damals ein Erinnerungs-Projekt zur Erforschung der Geschichte und dem Nacherzählen der vielen Geschichten rund um die legendären UNIKULT-Aktivitäten aufgelegt, das jetzt in einem Buch und einer unkonventionellen Begleit-Ausstellung präsentiert wird. Die UNIKULT-Geschichte ist eine Erfolgsgeschichte. Und deshalb gehört sie ins Bewusstsein der Saarländerinnen und Saarländer, in der Hoffnung, dass Bewusstsein Selbstbewusstsein schafft“, sagten Initiator, PopRat-Gründer und-Beiratsmitglied sowie Ausstellungskurator Peter Meyer und PopRat-Vorsitzender Gregor Theado.
„Es war großartig, dass wir in so kurzer Zeit die meisten der mittlerweile weltweit verstreuten UNIKULTler ausfindig machen konnten. Ihre vielen Erinnerungen und Beiträge sowie der nach wie vor vorhandene UNIKULT-Spirit ermöglichten eine authentische Dokumentation dieser einzigartigen UNIKULT-Zeit. Als wir nach umfangreichen Recherchen begannen, die UNIKULT-Story niederzuschreiben, hätten wir nie gedacht, dass das Ergebnis so gigantisch und faszinierend ausfallen würde. Beim Lesen kehrt man in eine Welt zurück, in der eine kleine Studierendengruppe Großes leistete. Popkult made by UNIKULT eben“, erläuterten die Masterminds Marlene-Schweigerer-Kartmann, Stefan Emrich und Uwe Kartmann. Das Forschungs- und Erinnerungsprojekt von PopRat Saarland e.V., UNIKULT und Union Stiftung in Kooperation mit dem Historischen Museum Saar, dem Förderverein für das Historische Museum Saar, dem Saarländischen Landesarchiv, der Universität des Saarlandes (UdS), dem Saarländischen Museumsverband, den Angewandten Popstudien der UdS, der Popscene, dem Garelly-Haus/USUS e.V. und dem Conte Verlag arbeitet in einer Buch-Publikation die legendäre, 15-jährige Geschichte von UNIKULT auf, in dem die UNIKULT-Macher Arbeit, Weg und Wirkung dieser einmaligen Bewegung nachzeichnen. Das Buch erscheint in der Publikationsreihe des Historischen Museums Saar im saarländischen Conte-Verlag. Die dazugehörige, unkonventionelle und zum Geist von UNIKULT passsende Begleit-Ausstellung im Subkultur-Tempel Garelly-Haus in Saarbrücken macht diese Geschichte hauptsächlich anhand von Original-Konzertplakaten von großen Pop-, Rock- und Jazz-Bands sowie bekannten Liedermachern wiedererlebbar. Publikation und Ausstellung arbeiten
damit ein sehr wichtiges Stück sowohl saarländischer und Saarbrücker Popgeschichte als auch Geschichte der Universität des Saarlandes auf.
Zusätzlich unterstützt und gefördert werden Ausstellung und Katalog durch Inszene Media, Saartoto, energis und die Sparkassenfinanzgruppe – Sparkassen, Saar LB, LBS und Saarland Versicherungen.
Die „UNIKULT“-Ausstellung läuft im Garelly-Haus unter dessen Projektreihe „KulturKraftwerk“. Die Reihe wird gefördert von der Landeshauptstadt Saarbrücken und dem Ministerium für Bildung und Kultur des Saarlandes. Kuratiert wird die Ausstellung von den UNIKULT-Mitgliedern Stefan Emrich, Uwe Kartmann, Marlene Schweigerer-Kartmann, Jutta Haag vom Saarländischen Landesarchiv sowie Initiator, PopRat-
Gründer und –Beirat Peter Meyer. Im erweiterten Kuratorenkreis sind Popscene-Chef Markus Brixius, die UNIKULT-Gründer Werner „Goldi“ Balzert und Alban Dörr sowie Werner Becker, Walter Motzheim, Wendelin Breyer, André Lukats, PopRat-Vorsitzender Gregor Theado und Jupp Feilen.
Gestaltet wird die Ausstellung von den saarländischen Künstlern Katharina Krenkel und O.W. Himmel.
Die Ausstellung wird durch das Historische Museum Saar digitalisiert, digital archiviert und geht –soweit im Besitz der UNIKULT-Akteure - in den Bestand des Museums über.
Buch in der Publikationsreihe des Historischen Museums Saar im saarländischen Conte-
Verlag. Erscheinungsdatum: Freitag, 10. Januar
Begleit-Ausstellung im Garelly-Haus, Saarbrücken: Samstag, 11. Januar – Sonntag, 2. Februar
2025; Vernissage: Freitag, 10. Januar, 18.30 Uhr

Copyright Schweigerer / Kartmann
Die Geschichte von UNIKULT
UNIKULT wurde im Kulturreferat der Studierendenschaft der Universität des Saarlandes 1976 von Werner „Goldi“ Balzert ins Leben gerufen. Vorher hatte „Goldi“ mit UNIFILM Kinoabende im Audimax organisiert. Erfahrung mit der Organisation von Konzerten hatte er schon in seinen Püttlinger Schulzeiten gewonnen. Die erste UNIKULT-Veranstaltung war ein Konzert mit dem Release Music Orchestra, fand am 18. November 1976 statt und war ein finanzieller Flop. UNIKULT startete also mit einem satten Minus in seine spätere Erfolgsgeschichte und stand direkt schon vor dem Aus. Doch eine über UNIFILM organisierte Solidaritäts-Veranstaltung unter anderem mit der Band The Snobs war ein Riesenerfolg und UNIKULT damit gerettet.
In den kommenden 15 Jahren hat UNIKULT dann legendäre Konzerte in allen denkbaren Musikgenres unter anderem in der Uni-Aula veranstaltet. Zusammen mit musikbegeisterten Studierenden wurden auf freiwilliger Basis, in losem Zusammenschluss und mit wechselnder Besetzung zahlreiche Konzerte, Lesungen und Feste an der Uni und auch in der Innenstadt veranstaltet.
Ab November 1979 übernahm Jürgen „J.J.“ Thomas, eines der Gründungsmitglieder von UNIKULT das Kulturreferat und konnte zusammen mit einem engagierten Team den schon sehr guten Ruf von UNIKULT weiter ausbauen. Mit Ultravox, den Stranglers, Depeche Mode (2x) oder R.E.M. haben dann absolute Topstars von heute die Aula gerockt. Mit dem Konzert von Klaus Doldinger´s Passport am 11. Mai 1979 stieg auch Stefan Emrich ins UNIKULT-Team ein. Mit dem Ausstieg von „J.J.“ Thomas 1991 endete die kultige Ära der UNIKULT-Veranstaltungen.
Die originären UNIKULT-Plakate, Flyer und Tickets der Anfangszeit wurden von Goldi gestaltet (Letraset) und Alban Dörr (Snoid Studios; ebenfalls Mitgründer von UNIKULT) designte im „Crump“- Stil diverse Aufkleber und T-Shirts.
Alle Infos auf: www.poprat-saarland.de/unikult/
Kontakt und Ansprechpartner: Peter Meyer, Initiator, PopRat-Gründer und -Beiratsmitglied sowie
Ausstellungskurator info@poprat-saarland.de
Vielen lieben Dank für ihr Interesse
und ich freue mich Ihnen schon bald weitere Neuigkeiten des Historischen Museums Saar mitzuteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Müller
Beauftragter des Fördervereins