Liebe Mitglieder des Fördervereins für das Historische Museum Saar,
ich möchte sie heute auf einen ganz besonderen Vortrag von Herrn Prof. Dr. Mücklich zum Thema "Auto der Zukunft - Wie die Materialforschung auch die Mobilitätswende vorantreibt" hinweisen.
Im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung „Auto Unser. Kult und Krise“ laden das Historische Museum Saar und das Stadtarchiv Saarbrücken zu einem Vortrag von Prof. Dr. Frank Mücklich ein, am Montag, den 20. November, um 18.30 Uhr, im VHS-Zentrum (Großer Saal).
Durch die geopolitischen Veränderungen hat auch unsere Automobilindustrie unerwartete Einschränkungen und längerfristige Unwägbarkeiten in den langjährig optimierten internationalen Lieferketten erfahren. Neben der begründeten Hinwendung zur klimaneutralen (Auto)-Mobilität entstand damit ein zusätzliches Dilemma für die außerordentlich erfolgreiche deutsche Automobilindustrie.
Der Referent ist neben seinen Funktionen als Materialforscher und Direktor des Material Engineering Center Saarland an der Universität des Saarlandes seit 2021 auch Sprecher der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, acatech, für das Themennetzwerk Materialwissenschaft und Werkstofftechnik. Eine entscheidende Lösung für das „Auto der Zukunft“ ist nicht nur – wie bisher - der Einsatz immer besserer Hochleistungswerkstoffe in allen Teilkomponenten, sondern vor allem auch die konsequente Entwicklung zuverlässig kreislauffähiger Materialsysteme, die weltweit unsere Resilienz und technologische Unabhängigkeit durch eine konsequente und erfolgreiche Circular-Economy-Strategie sichern. Wenn wir diese neue Herausforderung meistern, wird das Automobil „made in Germany“ auch in Zukunft weltweit besonders erfolgreich sein.
Der Eintritt ist frei.
Um Anmeldung wird gebeten unter Tel.: 0681 506 4506 oder per E-Mail hms@hismus.de

Foto: Prof. Dr. Frank Mücklich © Oliver Dietze
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Frank Mücklich
Frank Mücklich studierte Physikalische Metallurgie an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte 1988. Nach Post Doc und Gruppenleitung am Max-Planck-Institut für Metallforschung (Stuttgart) wurde er 1995 zum ordentlichen Professor für Funktionswerkstoffe an der Universität des Saarlandes berufen. Seit 2009 ist er zusätzlich Gründungsdirektor des Steinbeis-Forschungszentrums MECS für angewandte Werkstofftechnik (MECS - Material Engineering Center Saarland), mit dem er die Werkstoffinnovation in direkten Industriekooperationen regional, national und international vorantreibt. Er ist außerdem Gründungsvorsitzender der European School of Materials (EUSMAT), die mit acht Partneruniversitäten europaweit die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in den vier wichtigsten europäischen Sprachen (Englisch-Deutsch-Spanisch-Französisch) vorantreibt und mit diesem multilingualen Konzept von der Europäischen Union bisher mit mehr als 16 Mio. Euro gefördert wurde.
Seine Forschungsschwerpunkte sind die Mikrostrukturforschung auf der Mikro-, Nano- und atomaren Skala, die neuartige bioinspirierte, mikrotopographische Oberflächenfunktionalisierung durch interferierende Laserstrahlen (DLIP) und die Entwicklung neuer metallischer Struktur- und Funktionswerkstoffe.
Frank Mücklich hat mehr als 500 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, hält 12 Patente und ist Herausgeber der traditionsreichen bilingualen internationalen Fachzeitschrift "Practical Metallography - Preparation, Imaging and Analysis of Microstructures" (De Gruyter Verlag). Neben zahlreichen Absolventinnen und Absolventen auf Bachelor- und Masterniveau hat er bisher 52 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler als „Doktorvater“ zur Promotion (Dr.-Ing.) geführt. Seit 2020 ist er für die von ihm mit seinem Team entwickelte DLIP-Technologie Mitgründer der Surfunction GmbH, einem erfolgreichen Technologie-StartUp in Saarbrücken und Dresden.
Prof. Mücklich erhielt weit über 20 nationale und internationale wissenschaftliche Auszeichnungen, wurde zum Fellow der American Society for Materials (ASM) ernannt und zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde (DGM) gewählt (Amtszeit 2019/20).
Vielen lieben Dank für ihr Interesse
und ich freue mich Ihnen schon bald weitere Neuigkeiten des Historischen Museums Saar mitzuteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Müller
Beauftragter des Fördervereins