Liebe Mitglieder des Fördervereins für das Historische Museum Saar,
in dieser Woche möchte ich sie wieder auf zwei Neuigkeiten des Historischen Museums Saar hinweisen.
Zum einen unsere neue beeindruckende Licht- und Filminstallation zum Immersiven Museum in der großen Halle mit „Kandinskys Kaleidoskop".
Ein immersiver Erlebnisraum zum Elysée-Jahr“ ist in dieser Woche das immersive Museum des Historischen Museums Saar an den Start gegangen. Bis zum 31. August können Besucherinnen und Besucher in einen faszinierenden Erfahrungsraum eintauchen. Das exakt auf die bestehende Architektur abgestimmte Projektionsmapping ist dynamisch, das heißt, es setzt auch Impulse für ihre Bewegung im Raum.
Ausgangspunkt der Installation ist der Elysée-Vertrag, an den wir in diesem Jahr erinnern. Initiiert und realisiert wurde „Kandinskys Kaleidoskop“ von Professor Burkhard Detzler, zusammen mit den Medienkünstlern Mert Akbal, Jonas Schöner und dem Komponisten Martin Hennecke. Bei dem Projekt kooperiert das Historische Museum Saar mit K8 Institut für strategische Ästhetik gGmbH.


Fotos: © Historisches Museum Saar, Oliver Dietze.
Bei der zweiten Neuigkeit dreht sich alles um die Zukunft des Museums und die Neugestaltung der Daueraustellung.
Das Historische Museum Saar wird bis 2028 in einzelnen Bauabschnitten eine vollständige Neueinrichtung seiner Dauerausstellung vornehmen. Die zukünftige Dauerausstellung soll die Geschichte des Bundeslandes Saarland unter Einbeziehung der Grenzregion bis in die Gegenwart berücksichtigen und aktiv erlebbar machen. Der zeitliche Bogen soll künftig mit dem 18. Jahrhundert und somit früher als jetzt beginnen.
Die vorhandene Dauerausstellung des Historischen Museums Saar stammt aus dem Jahr 2008. Nach 15 Jahren, in denen sich die Ausstellungsdidaktik, die Leitlinien der Bildungs- und Vermittlungsarbeit, der Forschungsstand sowie die Möglichkeiten des Einsatzes moderner audiovisueller und digitaler Medien sehr verändert haben, plant das Team um Museumsleiter Simon Matzerath nun eine grundlegende Neukonzeption. Dies ist das umfangreichste Projekt seit Gründung des Museums.
In die komplexe und anspruchsvolle Neukonzeption sind das gesamte Museumsteam, der Beirat des Museums, Gestalter*innen und ein Netzwerk von externen Expert*innen und andere Museen eingebunden. Ein Kernteam bestehend aus Museumsleiter Simon Matzerath, dem Museumspädagogen Reiner Jung, der wissenschaftlichen Mitarbeiterin und Kuratorin Jessica Siebeneich sowie der im Juni 2023 eingestellten Projektkoordinatorin Susanne Zils, hat die grundsätzlichen Ziele im Rahmen eines Masterplans definiert und wird die Strategien und Konzepte entwickeln. Möglichst partizipativ und inklusiv soll die neue Präsentation erarbeitet und umgesetzt werden. Angestrebt wird, dem Publikum die Orientierung im Museumsbau zu erleichtern, Barrieren abzubauen und die Zugänglichkeit historischer Inhalte zu erleichtern.
Das Historische Museum Saar versteht sich nicht ausschließlich als Museum für die Geschichte des Saarlandes. Da die Landesgeschichte durch die Grenzlage, Kriege und Grenzverschiebungen, aber auch durch wirtschaftliche Faktoren wie Bergbau, Stahl- und Glasindustrie eng mit Lothringen, dem nördlichen Elsass sowie mit Luxemburg verbunden ist, werden in der neuen Dauerausstellung die Entwicklungen bei den Nachbarn und die
europäische Einbettung stärker in die Darstellung mit einbezogen. Starke Narrative der Exponate sollen dabei im Mittelpunkt stehen.
Um auch größere Wechselausstellungen zeigen zu können, soll die dafür zur Verfügung stehende Fläche vergrößert werden.
Der Rundgang wird für künftige Besucher*innen mit einem „Auftakt“ beginnen. Hier werden mit ausgewählten Exponaten grundlegende Themen der Saargeschichte, die später in der Ausstellung vertieft werden (z.B. industrielles Erbe, Grenze und Grenzverschiebungen, die Anfänge der europäischen Idee, die beiden saarländischen Sonderwege, ausgewählte Persönlichkeiten), vorab exemplarisch aufgerufen. So soll auch Gästen mit geringem Zeitbudget und Teilnehmer*innen von Stadtrundgängen ein prägnanter Überblick und Einstieg in die Saargeschichte ermöglicht werden.
Ordnungsprinzip für die Gliederung der neuen Dauerausstellung wird auch zukünftig die Chronologie der historischen Ereignisse sein. Die Erzählung beginnt mit der Unterirdischen Burg und der Geschichte der Grafschaft Saarbrücken.
Die schrittweise Neukonzeption der Dauerausstellung wird mit der Unterirdischen Burg anfangen, die 2026 neu eröffnet werden soll. Es folgt der Zeitraum 18.- 21. Jahrhundert, Eröffnung Anfang 2028, und als letztes wird Ende 2028 der „Auftakt“ eröffnet. Das Museum soll während der Umbauphase geöffnet bleiben. Parallel zur Neukonzeption werden mit externer Unterstützung jährliche Wechselausstellungen gezeigt und auch eine notwendige Dachsanierung wird realisiert.
Vielen lieben Dank für ihr Interesse
und ich frue mich Ihnen schon bald weitere Neuigkeiten des Historischen Museums Saar mitzuteilen.
Mit freundlichen Grüßen
Christian Müller
Beauftragter des Fördervereins