Anton Betz – Ringen um die Pressefreiheit unter dem NS-Regime – Vortrag von Dr. Peter Henkel
13.03.2025
18:00 Uhr

Anton Betz (1893 – 1984) begann seine Karriere bei der Saarbrücker Landeszeitung und der Saar-Zeitung. Später übernahm er die Leitung des Münchener Knorr & Hirth Verlags, geriet jedoch 1933 ins Visier der Nationalsozialisten und floh ins damals noch autonome Saargebiet. Nach der Saarabstimmung 1935 verließ er erneut das Saarland. Trotz politischer Verfolgung setzte er sich unermüdlich für eine unabhängige Presse ein und prägte nach 1945 maßgeblich den Wiederaufbau der deutschen Medienlandschaft – unter anderem als Mitbegründer und Herausgeber der Rheinischen Post sowie als treibende Kraft hinter der Gründung der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Der Vortrag beleuchtet nicht nur Betz’ verlegerischen Werdegang, sondern auch die dramatischen Umstände seiner Verhaftung, Flucht und seinen unermüdlichen Einsatz für die Pressefreiheit. Ein besonderer Fokus liegt auf der Auseinandersetzung mit den Nationalsozialisten.
„Mich hat fasziniert, wie konsequent Anton Betz trotz politischer Verfolgung seinem Wertekompass treu geblieben ist. Er kämpfte sein Leben lang für eine freie und demokratische Presse – ein Erbe, das bis heute nachwirkt“, erklärt Dr. Henkel, der seine Promotion über den Verleger verfasste.
Referent Dr. Peter Henkel ist Historiker mit den Schwerpunkten Neuere Geschichte, Nationalsozialismus und Industriekultur. Er studierte Neuere und Osteuropäische Geschichte sowie Politikwissenschaft an der Universität Düsseldorf. Vor seiner Tätigkeit als Direktor des Historischen Museums Saar war er unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, als Grundsatzreferent im Landtag NRW sowie als Projektleiter bei der Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen tätig. Zudem leitete er die Landeskoordinierungsstelle Rheinland im bundesweiten Verbund zur Nachweisbeschaffung für ehemalige NS-Zwangsarbeiter im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf.